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Ansprechpartnerin für diesen Bereich: Annette Riedel
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Zu den Klientinnen und Klienten der Behindertenhilfe zählen Menschen mit einer geistigen und/oder körperlichen Behinderung. Die jeweilige Behinderung kann angeboren oder erworben sein und in unterschiedlicher Ausprägung sowie möglicherweise in Kombination mit einer jeweils anderen Behinderungsform auftreten. Behinderungen werden vielfach begleitet von psychischen Beeinträchtigungen und chronischen oder durch Traumata verursachten Krankheitsbildern. Für ein möglichst selbstbestimmtes Leben und die geforderte Teilhabe benötigen Menschen mit Behinderung individuelle, bedarfsorientierte Unterstützung zum Beispiel bei der Alltagsgestaltung, der Lebensführung und/oder der Zukunftsplanung. In allen Lebenslagen sollte für die Menschen mit Behinderung die Möglichkeit bestehen, eigenaktiv auf Unterstützungs- und/ oder Begleitungsangebote zurückzugreifen oder auch davon Abstand zu nehmen.
Ethisch reflexionswürdig sind insbesondere Entscheidungssituationen im Kontext geforderter Willensäußerungen von Menschen mit Behinderungen, die sich vorübergehend oder dauerhaft nicht verbal oder schriftlich zu einer individuell anstehenden Entscheidung (z.B. bezogen auf eine Gesundheitsfrage) mitteilen können, möglicherweise dies auch noch nie konnten. Ethisch reflexionswürdig ist diesbezüglich zum Beispiel die Gegebenheit, dass die erlangten Einschätzungen und Deskriptionen von gesundheitsbezogener Lebensqualität und Wohlbefinden dieser Zielgruppe vielfach geprägt sind von den subjektiven Kriterien und Interpretationen aus der Beobachtendenperspektive, dem sozialen Umfeld, das heißt, deren subjektive erfahrungs- und lebensbezogenen Perspektiven, deren Empfindungen und Lebenskonzepte.
Ethische Reflexion in diesem Handlungsfeld fordern ferner die sich immer wieder eröffnenden Spannungsfelder zwischen den aktuellen Rahmenbedingungen in der Behindertenhilfe, den bestehenden (institutionellen) Konzepten sowie medizinischen Prämissen und den Forderungen der UN-Behindertenrechtskonvention, die gleichberechtigte Teilhabe, Inklusion und ein möglichst selbstbestimmtes Leben fordern. Dies sind nur zwei Beispiele, die die Bedeutsamkeit ethischer Reflexion in diesem Handlungsfeld exemplarisch verdeutlichen sollen. Die Etablierung von Ethikberatung in der Behindertenhilfe gewinnt vor dem Hintergrund der bestehenden wie auch der aktuellen ethischen Herausforderungen sukzessive an Bedeutung. Die nachfolgende Literatur soll eine erste Orientierung eröffnen. Sie hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit bei der Vielfalt der Themen. Wir sind bestrebt die Liste kontinuierlich zu aktualisieren.
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Literaturhinweise |
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Bonfranchi, Riccoardo. Ethische Handlungsfelder in der Heilpädagogik. Integration und Separation von Menschen mit geistiger Behinderung. Interdisziplinärer Dialog Ethik im Gesundheitswesen Band 11 (Dialog Ethik). Bern: Peter Lang, 2011
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Graumann, Sigrid. Assistierte Freiheit. Von einer Behindertenpolitik der Wohltätigkeit zu einer Politik der Menschenrechte. Frankfurt/New York: Campus Verlag, 2011
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Graumann, Sigrid; Grüber, Katrin. Anerkennung, Ethik und Behinderung: Beiträge aus dem Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft. LIT, 2005
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Graumann, Sigrid; Grüber, Katrin; Nicklas-Faust, Jeanne; Schmidt, Susanna (Hrsg.) et al. (Hrsg.): Ethik und Behinderung: Ein Perspektivenwechsel (Kultur der Medizin) Frankfurt/New York: Campus Verlag, 2004.
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Graumann, Sigrid; Grüber, Katrin. Medizin, Ethik und Behinderung. Frankfurt: Mabuse Verlag, 2003.
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Moser, Vera; Horster, Detlef: Ethik in der Behindertenpädagogik Menschenrechte, Menschenwürde, Behinderung. Stuttgart: Kohlhammer Verlag, 2012.
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Schramme, Thomas: Behinderung. In: Stoecker, Ralf; Neuhäuser, Christian; Raters, Marie-Luise (Hrsg.). Handbuch Angewandte Ethik. Stuttgart/Weimar, Verlag J.B. Metzler, S. 230-243.
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Tratter, Elmar: Ethik in der Heilerziehungspflege. Köln: Bildungsverlag EINS, 2013.
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Spezielle Literaturhinweise |
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Behandlungswünsche und mutmaßlicher Wille
Riedel, Annette; Stolz, Konrad: Behandlungswünsche und mutmaßlicher Wille von Menschen mit geistiger Behinderung ethische, pflegewissenschaftlich und juristische Aspekte. In: BtPrax 2013: 1, 9-12.
Inklusion
Alicke, Tina. Inklusion Modebegriff oder grundlegender Paradigmenwandel? In: Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit, 2013, 3: 347-354
Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit: Inklusion in der Diskussion. Heft 3/2013.
Bielefeldt, Heiner. Inklusion als Menschenrechtsprinzip: Perspektiven der UN-Behindertenrechtskonvention. In: Moser, Vera; Horster, Detlef (Hrsg.). Ethik der Behindertenpädagogik. Menschenrecht, Menschenwürde, Behinderung. Stuttgart: Kohlhammer, 2012; S. 149-166.
Wienberg, Günther. Von der sozialen Exklusion zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen eine sozialhistorische Skizze. In: Zeitschrift für Evangelische Ethik 2013, 57: 169-182.
Ethikberatung in der Behindertenhilfe
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Allgemeine Links |
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Un-Behindertenrechtskonvention: http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/?id=467
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SAMW. Medizinische Behandlung und Betreuung von Menschen mit Behinderung. Medizinisch-ethische Richtlinien und Empfehlungen. Stand 2013. www.samw.ch <http://www.samw.ch> -> Ethik
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